Die 40 Tage nach der Auferstehung: Wie Christus Seinen Jüngern erschien und warum diese Zeit für uns so wichtig ist - svetazvezda

Die 40 Tage nach der Auferstehung: Wie Christus Seinen Jüngern erschien und warum diese Zeit für uns so wichtig ist

Orthodoxe Christen auf der ganzen Welt feiern die Auferstehung Christi nicht nur an einem Tag. Sie leben sie. Denn mit dem Ostersonntag beginnt eine der tiefsten und freudigsten Zeiten im kirchlichen Jahr: die vierzig Tage bis zur Himmelfahrt des Herrn. Diese Periode ist erfüllt von Licht, Trost und geistlicher Nähe – eine Einladung, Christus so zu begegnen, wie es die Apostel einst taten.

Ostermontag und die Freudenwoche

Die ersten sieben Tage nach der Auferstehung Christi nennen wir Svetla sedmica – die helle Woche. Jeder einzelne dieser Tage wird wie ein weiterer Ostertag gefeiert. Besonders der Ostermontag (Vaskršnji ponedeljak) hat einen besonderen Stellenwert: In der Kirche erklingen dieselben Auferstehungshymnen wie am Sonntag, die Königstüren der Ikonostase bleiben weit geöffnet, und die Gläubigen wiederholen mit Freude den österlichen Gruß:
„Hristos vaskrse!“ – „Vaistinu vaskrse!“

Viele Familien besuchen sich gegenseitig, tauschen gesegnete Eier aus und erleben die Auferstehung nicht nur als Erinnerung, sondern als Gegenwart. In dieser Woche werden keine Metanien gemacht – die körperliche Geste der Buße weicht der aufrechten Haltung der Freude.

Vierzig Tage der Begegnung

Die Heilige Schrift berichtet, dass Christus Seinen Jüngern vierzig Tage lang nach der Auferstehung erschien. Nicht einmal, nicht im Traum – sondern sichtbar, greifbar, voller Liebe. Er ging mit ihnen, sprach mit ihnen, aß mit ihnen und tröstete ihre Herzen.

„Und Er erschien ihnen und redete mit ihnen vom Reich Gottes.“
(Apostelgeschichte 1,3)

Diese Erscheinungen zeigen uns: Christus ist kein ferner Gott. Er ist nahe. Er lebt. Und Er bleibt.

Was diese Zeit für uns heute bedeutet

Auch heute sind diese vierzig Tage eine Einladung. Eine stille Chance, Christus im eigenen Alltag zu begegnen – im Gebet, im Lesen der Apostelgeschichte, im Lächeln eines anderen Menschen.

Ob du in Zürich, Paris, Belgrad oder Stockholm lebst – der auferstandene Herr ruft uns alle. Nicht nur Priester, nicht nur Mönche. Sondern jeden von uns.
Jetzt ist die Zeit, Ihm zu antworten.

Viele Gläubige gestalten diese Zeit bewusst, indem sie täglich ein kurzes Morgengebet sprechen, eine Kerze anzünden oder in der Familie über die Erscheinungen Christi sprechen. Die Freude über die Auferstehung soll weiterleben – Tag für Tag, in der Kirche und zuhause.

Die Himmelfahrt: Kein Abschied, sondern eine Verheißung

Am vierzigsten Tag feiern wir Vaznesenje Gospodnje – die Himmelfahrt des Herrn. Christus kehrt zum Vater zurück, doch nicht, um fern zu sein. Er geht, um uns eine ewige Wohnung zu bereiten. Und Er verspricht, dass Er bei uns bleibt – durch den Heiligen Geist, der an Pfingsten kommt.

Diese Bewegung – vom Grab zur Herrlichkeit, von der Erde zum Himmel – ist auch unsere Berufung. Die Zeit zwischen Pascha und Himmelfahrt zeigt uns: Das Leben mit Christus ist ein Weg nach oben. Voller Licht, Hoffnung und Wahrheit.

Christus ist auferstanden. Nicht für einen Tag, sondern für immer. Er ist bei uns. In jedem Gebet, in jeder Liturgie, in jeder aufrichtigen Suche nach Wahrheit. Wenn wir Ihm begegnen wollen, müssen wir nur zuhören. So wie die Jünger damals, an den Ufern Galiläas.

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