Wie man sich richtig bekreuzigt - svetazvezda

Wie man sich richtig bekreuzigt

Das Kreuzzeichen gehört zu den ersten Gesten, die ein orthodoxer Christ lernt – und doch machen viele es im Alltag unbewusst oder in der falschen Form. Dabei ist es eine der wichtigsten Handlungen im Glauben: ein sichtbares Bekenntnis zu Christus, ein kurzes Gebet mit der Hand und eine Bitte um Gottes Schutz.

Das Kreuz ist das wichtigste Symbol des Christentums. Für die alten Juden war es ein Zeichen der Schande und des Spottes. Deshalb kreuzigten sie den Herrn Jesus Christus am Kreuz, um Ihn so tief wie möglich zu erniedrigen. Doch durch die Kreuzigung des Gottmenschen Christus wurde das Kreuz verwandelt: Es wurde zum Symbol des Heils für die ganze Menschheit – Heil durch Leiden, ewiges Leben durch Opfer im irdischen Leben.

Der Herr Jesus Christus sagte: „Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“
Darum ist das Kreuz zugleich ein Zeichen von Schmerz und Leiden, aber auch ein Zeichen von Freude, Leben, Heil und Auferstehung.

Die 6 häufigsten Fehler beim Kreuzzeichen

  1. Falsche Fingerhaltung
    Daumen, Zeige- und Mittelfinger werden nicht korrekt zusammengelegt. Richtig ist: Diese drei Finger liegen gestreckt zusammen und stehen für den dreieinigen Gott. Ringfinger und kleiner Finger werden in die Handfläche gelegt und erinnern an die zwei Naturen Christi – göttlich und menschlich.

  2. Falsche Bewegungsfolge
    Das Kreuzzeichen hat eine feste Reihenfolge: Stirn – Brust – rechte Schulter – linke Schulter. Manche beginnen am Bauch oder gehen direkt zur Schulter.

  3. Unkenntnis der Bedeutung
    Viele machen das Kreuzzeichen automatisch, ohne über seine Bedeutung nachzudenken. Doch es ist ein bewusstes Gebet und Ausdruck des Glaubens, nicht bloß eine Gewohnheit.

  4. Zu hastig und oberflächlich
    Das Kreuzzeichen wird oft schnell und unachtsam gemacht. Richtig ist, es ruhig, klar und mit innerer Sammlung zu vollziehen.

  5. Unvollständige Bewegung
    Manchmal werden Teile ausgelassen, etwa die Schultern. Richtig ist ein vollständiges Kreuzzeichen über Stirn, Brust und beide Schultern.

  6. Nichtbeachtung der liturgischen Ordnung
    In der Liturgie bekreuzigt man sich besonders, wenn die Heilige Dreifaltigkeit genannt wird (z. B. „Das gesegnete Reich des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes…“) oder wenn die Gottesmutter erwähnt wird.

Das Kreuzzeichen begleitet orthodoxe Christen in allen Lebenssituationen: beim Betreten der Kirche, vor dem Gebet, beim Verlassen des Hauses oder vor einer Reise. Es verbindet Kopf, Herz und Körper mit Gott und erinnert daran, dass Christus immer bei uns ist.

Wer das Kreuzzeichen bewusst, langsam und in der richtigen Form macht, stärkt seinen Glauben und bittet auf einfache Weise um Gottes Segen.

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